Discussion:
Diffundiert Helium aus HDDs?
(zu alt für eine Antwort)
Marco Moock
2023-04-19 08:03:38 UTC
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Hallo zusammen!

Stimmt es, dass aus den zugeschweißten Helium-HDDs das Helium langsam
entweicht?

In welcher Geschwindigkeit passiert das?

Ich habe bisher noch nicht davon gehört, dass diese Platten massenhaft
verrecken, es scheint also aktuell noch kein ernsthaftes Problem zu
sein.
--
Gruß
Marco
Marcel Mueller
2023-04-19 08:29:06 UTC
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Post by Marco Moock
Stimmt es, dass aus den zugeschweißten Helium-HDDs das Helium langsam
entweicht?
Ja sicher. Helium kommt nahezu überall durch.
Post by Marco Moock
In welcher Geschwindigkeit passiert das?
Das kommt darauf an, wie dicht der Hersteller die Sache gemacht hat.
Post by Marco Moock
Ich habe bisher noch nicht davon gehört, dass diese Platten massenhaft
verrecken, es scheint also aktuell noch kein ernsthaftes Problem zu
sein.
Es ist außer Frage, dass man das so konstruieren kann, dass es für ein
normales Plattenleben reicht. Ob der Hersteller sich die Mühe gemacht
hat, erfährst du, wenn eine ganze Serie etwa zur gleichen Zeit verreckt. ;-)

Technisch gesehen würde ein Drucksensor genügen, um den Zustand zu
überwachen. Entweicht das Helium sinkt der Druck. Vielleicht gibt es
dafür zukünftig ja mal einen Smart-Parameter.


Marcel
Shinji Ikari
2023-04-19 12:32:51 UTC
Permalink
Guten Tag
Post by Marco Moock
Stimmt es, dass aus den zugeschweißten Helium-HDDs das Helium langsam
entweicht?
Die Methode ist noch so neu, dass mir keine Faell ebekannt sind, in
denen ein Schaden auf geplantes Heliumentweichen zurueckzufuehren sei.

Will sagen: Im breiten Markt sind Heliumfestplatten erst sein ca. 5
Jahren oder so zu finden und bisher hat noch keiner berichtet, dass
ihm aufgefallen ist, dass es dadurch zu einem Problem kommt (zumindes
habe ich davon noch nichts gelesen).

Irgendwo las ich zu dem Thema mal, dass man bei einigen Herstellern
der Wert dazu auslesen koenne, wie hoch der aktuelle Stand sein solle.
Aber das habe ich nie verfolgt. Ich glaueb auch nicht wirklich, dass
die da echte Messtechnik fuer heliumdichte eingebaut haben. Das wir
nur eine Berechnung sein.

Meine aelteste Heliumfestplatte sollte so langsam die 5 Jahresgrenze
erreichen. Vielleicht faellt es in ein paar Jahren auf.
Post by Marco Moock
Ich habe bisher noch nicht davon gehört, dass diese Platten massenhaft
verrecken, es scheint also aktuell noch kein ernsthaftes Problem zu
sein.
Ist es IMHO auch nicht.
Andreas Bockelmann
2023-04-20 12:04:15 UTC
Permalink
Post by Shinji Ikari
Guten Tag
Post by Marco Moock
Stimmt es, dass aus den zugeschweißten Helium-HDDs das Helium langsam
entweicht?
Die Methode ist noch so neu, dass mir keine Faell ebekannt sind, in
denen ein Schaden auf geplantes Heliumentweichen zurueckzufuehren sei.
Will sagen: Im breiten Markt sind Heliumfestplatten erst sein ca. 5
Jahren oder so zu finden und bisher hat noch keiner berichtet, dass
ihm aufgefallen ist, dass es dadurch zu einem Problem kommt (zumindes
habe ich davon noch nichts gelesen).
Bei uns an de Schule gab es einen alten Honeywell Bull, der hatte ein
heliumgefülltes Laufwerk. (von 1969) Das war ein 2 MB (Megabyte!)
Trommelspeicher. Allerdings hing da auch eine kleine Heliumflasche mit
Druckregler dran :-)
Post by Shinji Ikari
Irgendwo las ich zu dem Thema mal, dass man bei einigen Herstellern
der Wert dazu auslesen koenne, wie hoch der aktuelle Stand sein solle.
Aber das habe ich nie verfolgt. Ich glaueb auch nicht wirklich, dass
die da echte Messtechnik fuer heliumdichte eingebaut haben. Das wir
nur eine Berechnung sein.
Einen Drucksensor für Helium stelle ich mir schwierig vor, wenn er
langzeitstabil sein soll. Prinzipiell kann man ja keine Absolutdrücke
messen, sondern immer nur Differenzen. In der regel arbeiten wir dabei gegen
Membranen. Dort haben wir wieder das Problem der Diffusion: Was durch ein
Alugußgehäuse durchkommt, wird durch eine Mebranfolie noch schneller
hindurchkommen.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
debianthree
2023-04-21 18:12:10 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
Post by Shinji Ikari
Guten Tag
Post by Marco Moock
Stimmt es, dass aus den zugeschweißten Helium-HDDs das Helium langsam
entweicht?
Die Methode ist noch so neu, dass mir keine Faell ebekannt sind, in
denen ein Schaden auf geplantes Heliumentweichen zurueckzufuehren sei.
Will sagen: Im breiten Markt sind Heliumfestplatten erst sein ca. 5
Jahren oder so zu finden und bisher hat noch keiner berichtet ...
Bei uns an de Schule gab es einen alten Honeywell Bull, der hatte ein
heliumgefülltes Laufwerk. (von 1969) Das war ein 2 MB (Megabyte!)
Trommelspeicher. Allerdings hing da auch eine kleine Heliumflasche mit
Druckregler dran :-)
Kann ich bestätigen. So hat mir das mal ein alter Zeiss Physiker erzählt,
die da um etwa den gleichen Zeitraum herum auch bereits Helium gefüllte
Platten benutzt habe. Und auch mit aktiver Nachfüllung.

Das Problem ist ja, daß das Helium da gerne auf den passenden Partialdruck
in der umgebenden Atmospäre absinken möchte. Und der ist dann doch recht
klein. Dementsprechend ist jede Möglichkeit dem Gefäß zu entkommen eine,
die auch genutzt werden wird vom Gas. Seien es nun Gummidichtungen oder
dünne Stellen am Metall. Eigentlich würden an solche Platten
Druckbetankungsventile gehören, an die man einmal jährlich die
Heliumflasche anschließen kann und dann eines, um es den Innendruck
wieder auf angenehme Werte abzulassen.

Eigentlich könnte man da auch von "weitsichtiger geplanter Obsoleszenz"
sprechen.
Andreas Bockelmann
2023-04-22 17:37:21 UTC
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Post by debianthree
Eigentlich könnte man da auch von "weitsichtiger geplanter Obsoleszenz"
sprechen.
Die Lebensdauer von Datenspeichern war schon immer endlich. Ob es die Ladung
im Floating Gate einer EPROM-Zelle ist, das Lager einer Laufwerksspindel
oder der Schreib-Lesekopf, der sich mit jedem Spindown abschleift.

Es gibt Datenträger, die nur im Betrieb nennenswert verschleißen und
welche,die durch Alterung unbrauchbar werden. Das sehe ich nicht als das
große Problem an. Man muss einfach dafür Sorge tragen, den Nutzinhalt
ausreichend früh auf neue Datenträger zu migrieren.

Ich habe erste eine Heliumplatte, eine 18TB USB-Platte, auf die meine
Synology einmal wöchentlich ihre Sicherung ablegt.Die wird nicht
gleichzeitig mit dem Raid5 des Storage ausfallen, aber wenn die ihre
Garantiezeit erreicht hat, kommt da eine neue Platte hin und die alte wird
nur noch als Temporärspeicher für nicht wichtige Daten verwendet bis sie die
ersten grown defects zeigt. Dann hat sie ihre Schuldigkeit getan.

Ich habe für meine erste Festplattenlösung (63 Megabyte Filecard für den
Amiga 2000) DM 1695,- bezahlt, für meine erste SD-Card (2GB) 159+,-Euro.
Verglichen damit sprechen wir heute von Schüttgut, rege ich mich nicht über
"geplante Obsoleszenz" auf sondern sehe die aktuelle Laufwerks- und Solid
State Technik als das an, was es ist: Datenspeicher mit nutzungs- und
alterungsabhängigem Verschleiß.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Arno Welzel
2023-04-23 14:53:18 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
Post by debianthree
Eigentlich könnte man da auch von "weitsichtiger geplanter Obsoleszenz"
sprechen.
Die Lebensdauer von Datenspeichern war schon immer endlich. Ob es die Ladung
im Floating Gate einer EPROM-Zelle ist, das Lager einer Laufwerksspindel
oder der Schreib-Lesekopf, der sich mit jedem Spindown abschleift.
JFTR: Ich habe hier EPROMs, die vor ca. 30 Jahren programmiert wurden
und immer noch funktionieren. Ebenso eine Festplatte, die nicht viel
jünger ist und auch noch funktionsfähig ist. Ja, die Daten sind schon
lange auch vollständig noch woanders vorhanden.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
Shinji Ikari
2023-04-23 19:10:25 UTC
Permalink
Guten Tag
Post by Arno Welzel
Post by Andreas Bockelmann
Die Lebensdauer von Datenspeichern war schon immer endlich. Ob es die Ladung
im Floating Gate einer EPROM-Zelle ist, das Lager einer Laufwerksspindel
oder der Schreib-Lesekopf, der sich mit jedem Spindown abschleift.
JFTR: Ich habe hier EPROMs, die vor ca. 30 Jahren programmiert wurden
und immer noch funktionieren. Ebenso eine Festplatte, die nicht viel
jünger ist und auch noch funktionsfähig ist.
JFTR: Die Speicherdichte und Technik von Eproms von vor 30Jahren oder
Festplatten von vor 29 Jahren ist etwas mehr als nur "minimal
unterschiedlich", wenn man heutige 4TB SSD oder 20TB HDDs als
Vergleich heranzieht.
Arno Welzel
2023-04-25 15:03:37 UTC
Permalink
Post by Shinji Ikari
Guten Tag
Post by Arno Welzel
Post by Andreas Bockelmann
Die Lebensdauer von Datenspeichern war schon immer endlich. Ob es die Ladung
im Floating Gate einer EPROM-Zelle ist, das Lager einer Laufwerksspindel
oder der Schreib-Lesekopf, der sich mit jedem Spindown abschleift.
JFTR: Ich habe hier EPROMs, die vor ca. 30 Jahren programmiert wurden
und immer noch funktionieren. Ebenso eine Festplatte, die nicht viel
jünger ist und auch noch funktionsfähig ist.
JFTR: Die Speicherdichte und Technik von Eproms von vor 30Jahren oder
Festplatten von vor 29 Jahren ist etwas mehr als nur "minimal
unterschiedlich", wenn man heutige 4TB SSD oder 20TB HDDs als
Vergleich heranzieht.
Eben - deswegen ja. Was als "EPROM" bezeichnet wird, ist üblicherweise
keine SSD.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
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